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"Tonfalle"


  01 joe 5
  02 out of the window
  03 flausguck
  04 teppichkröten
  05 joni
  06 klebrig
  07 war
  08 lima
  09 poli
2004 - aufauf / Sinnbus - LP

gibt es bei Sinnbus

 


Rezensionen:

taz / 22.05.04 :

Monotekktoni lässt ahnen, dass die Schönheit das Störgeräusch sein
könnte Monotekktoni ist ein Soloprojekt von Tonia Reeh, die man von Das
Zuckende Vakuum kennt, die sich nun Masonne nennen ? alles ändert sich
und bleibt sich doch treu. Wo früher kruder Noise war, ist jetzt immer
noch das Störgeräusch. Dabei hört man auf "Tonfalle" (das Album Vinyl
only) die Sehnsucht nach der ungetrübten Schönheit, die sich genau dazu
nicht wirklich traut. Fieses Fiepsen und Quengelsounds werden wie ein
Schutzwall um die Lieder aufgehäuft, was aber immer wieder auch in einen
schönen Fluss gebracht wird. Eine Art elektronischer Gamelan. Und wenn
die Musik mal von einer Kaffeehauseleganz wie bei Portishead träumt,
macht sie das mit einer Berliner Kratzbürstigkeit, die man
wahrscheinlich gar nicht mehr wegbekommt, wenn man stets nur die
Hinterzimmerclubs bespielen darf. Aber so sind das eben auch Popentwürfe
mit realistischem Augenmaß; statt auf die Grandeur vertraut man aufs
eigene Wohnzimmer. Mag abgeschabter hier sein, aber dafür würde Tonia
Reeh wohl sagen, dass sie in ihrer Musik wirklich zu Hause ist. Ohne es
sich deswegen gemütlich machen zu wollen. Davon singt sie in Deutsch wie
in Englisch. Eine zerstrubbelte, eine in ihrer trotzigen Verzagtheit
anrührende Platte. TM

tonspion / 17.03.2004 :

Jemand namens Tonia Reeh hat ein Album gezeichnet. Eines, das so
selbstvergessen und krampflos lebendig klingt wie es klug und durchdacht
ist. Das sich in sich selbst verliert und doch die klare Ansage nicht
scheut.

Sonst als beeindruckende und berührende Solopianistin einerseits, als
Sängerin/ Gitarristin von Das Zuckende Vakuum bekannt, hat Tonia Reeh
nun ihren Aktionsradius vergrößert. Schon vor zwei Jahren deutete sie
mit dem vernebelt-fordernden "Joe5" an, dass Sich-zufrieden-zurücklehnen
nicht ihre Sache ist. Nun kommt ein ganzes Album ihres Projektes
Monotekktoni, das mal zum Tanz auffordert, mal Kopfschmerzen bereitet
und immer weiter an Scherenschnitten und Lärmmonstern bastelt.
Hier entstehen Hits, hier entstehen an Nervenenden nagende Experimente.
Nicht immer will man dabei genug Energie aufbringen, auch die
entlegensten Winkel dieses Albums zu erkunden. Nicht immer will man
wissen, was da lauert. Doch da springt "Tonfalle" auch schon wieder
hervor und reißt einen einfach mit sich. Fängt einen ein. Wohl oder
übel. (sc)